Herpin / Uckermark

Am 29. Oktober 1685 erließ der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg das Edikt von Potsdam, um die in Frankreich vertriebenen Hugenotten aufzunehmen. Er garantierte ihnen Glaubensfreiheit und andere Privilegien. Zuvor war in Frankreich das Edikt von Nantes (Glaubensfreiheit) durch Ludwig XIV. aufgehoben worden. Die Neuansiedler wurden auch dringend gebraucht, denn das Land des Großen Kurfürsten war durch den Dreißigjährigen Krieg verwüstet und entvölkert.

Antoine Herpin kam 1688 mit seiner Familie nach Zerrenthin in die Uckermark (Karte Uckermark). Er war zwischen 1693 und 1696 Kirchenältester in Bergholz. Vier seiner sieben Kinder wurden in der Uckermark geboren. Seine Kinder und deren Nachkommen mit Ausnahme von Jean Herpin blieben in der Uckermark. Im neunzehnten Jahrhundert wurden dann auch Nachkommen in Berlin sesshaft.

Die Nachkommen von Antoine Herpin sind insbesondere in Brandenburg-Berlin recht gut erforscht. Eine ganze Reihe von Nachkommen ist bis zur Gegenwart bekannt.

Bei den Nachkommen hat sich in der Uckermark und Berlin weitgehend die ursprüngliche Schreibweise Herpin des Namens erhalten. Nur vereinzelt tritt die Schreibweise Harpin oder Herping auf.

Literatur:

Richard Béringuier, Die Stammbäume der Mitglieder der Französischen Colonie in Berlin, Berlin 1887
Richard Béringuier, Die Colonielisten von 1699 der Mark Brandenburg, Berlin 1888
Karl Manoury, Geschichte der Provinzgemeinden der Mark Brandenburg, Berlin 1961
Eduard Muret, Geschichte der Französischen Kolonie in Brandenburg-Preußen, Berlin 1885